Der abendliche Sternhimmel von Januar bis Dezember (Animation)
(Maus over zeigt aktuellen Monat)













Der abendliche Sternenhimmel im Oktober 2025
Mit dem Fortschreiten des Herbstes und den früher einsetzenden Sonnenuntergängen öffnet sich ein immer klarer werdendes Fenster zum nächtlichen Himmel. Kühler werdende Luft und längere Nächte laden dazu ein, die Sterne in aller Ruhe zu betrachten.
In den ersten Abendstunden ist weiterhin das vertraute Sommerdreieck zu erkennen. Wega in der Leier strahlt hell im Westen, Deneb im Schwan ragt hoch im Nordwesten, während Atair im Adler schon tief zum Südwesten sinkt. Doch der Anblick wandelt sich nach und nach: Gegen Mitternacht rückt das Herbstviereck in den Mittelpunkt – eine auffällige Sternengruppe aus drei Sternen des Pegasus und einem der Andromeda. Hoch im Süden zieht es die Blicken auf sich und bildet den Übergang zu den Wintersternbildern.
Unübersehbar hebt sich Kassiopeia im Nordosten hervor, ihr charakteristisches „W“ ist sofort erkennbar. Seit der Antike ranken sich Sagen um ihre Gestalt: Kassiopeia, Königin von Äthiopien, prahlte einst, schöner als die Nymphen des Meeres zu sein. Zur Strafe wurde ihre Tochter Andromeda an einen Felsen gekettet und dem Meeresungeheuer ausgeliefert. Doch Perseus, der Held, besiegte das Ungetüm mit dem Haupt der Medusa, dessen Blick alles zu Stein versteinern ließ. An diese mythische Rettung erinnern bis heute die Sternbilder Kassiopeia, Andromeda und Perseus, die den Himmel zum Leuchten bringen.
Weiter südlich funkelt Fomalhaut, der auffallende Einzelstern des Südlichen Fisches, der still und isoliert nahe am Horizont erscheint.
Auch die Planeten schmücken den nächtlichen Oktoberhimmel. Ab Mitternacht erhebt sich im Osten ein besonders heller Lichtpunkt: Jupiter, der in den Zwillingen glanzvoll erscheint und bis zum Morgen sichtbar bleibt. Am frühen Abend hingegen ist Saturn im Wassermann leicht auszumachen und begleitet die Nachtstunden bis zum Morgengrauen. Wer früh aufsteht, darf zusätzlich ein besonderes Schauspiel erleben: Gegen vier Uhr zeigt sich Venus am östlichen Horizont, deren strahlende Helligkeit selbst in der beginnenden Dämmerung unverkennbar bleibt.
In der zweiten Monatshälfte treten die Orioniden in Erscheinung. Sie sind zwischen dem 2. Oktober und dem 7. November aktiv, und um den 21. Oktober erreichen sie ihr Maximum. Ihr Radiant liegt im Sternbild Orion, das in den Stunden nach Mitternacht aufsteigt. Mit bis zu zwanzig Meteoren pro Stunde zeigen sie sich beständiger als die Draconiden. Die Orioniden stammen vom berühmten Kometen Halley – ihre Sternschnuppen sind besonders schnell und hinterlassen oft helle Nachleuchtspuren, die für Augenblicke am Himmel verweilen.
Besondere Akzente setzt der Mond in diesem Monat. Der Oktober beginnt am 7. mit einem eindrucksvollen Vollmond, der in den frühen Morgenstunden über Bernau leuchtet. In Mitteleuropa wird er traditionell „Erntemond“ genannt – ein Sinnbild für die letzten Erntetage und den nahenden Winter. Bei den Algonkin in Nordamerika trägt er den Namen „Jägermond“, da diese Zeit der Vorratsjagd gewidmet war.
Das abnehmende Viertel lässt sich am 13. Oktober beobachten, während der Neumond am 21. die Nächte besonders dunkel macht. Schließlich kündigt sich am 29. Oktober mit der zarten Sichel des zunehmenden Viertels bereits der Übergang in den Novemberhimmel an.