Der abendliche Sternhimmel von Januar bis Dezember (Animation)
(Maus over zeigt aktuellen Monat)













Der abendliche Sternenhimmel im September 2025
Wer im September 2025 nach Einbruch der Dämmerung den Blick zum Himmel richtet, erlebt ein Himmelszelt, das den Abschied des Sommers und den Beginn des Herbstes verkündet. Denn in diesem Monat findet die Tag- und Nachtgleiche statt. Am 22. September überquert die Sonne den Äquator in südlicher Richtung. Von nun an werden die Tage kürzer, die Nächte länger, und schon früh nach Sonnenuntergang entfaltet sich der Sternenhimmel in voller Pracht über Bernau.
Hoch am Firmament strahlt noch das Sommerdreieck, gebildet aus Deneb im Schwan, Wega in der Leier und Altair im Adler. Doch der Sommer verabschiedet sich allmählich. Vom Westen her sinkt Arktur im Bootes langsam dem Horizont entgegen, sein rötliches Licht kündet bereits vom nahenden Herbst.
Im Osten steigen dagegen die typischen Herbststernbilder empor. Besonders auffällig ist das Herbstviereck – ein schräg gestelltes Rechteck aus den hellsten Sternen des Pegasus. Auch Andromeda gesellt sich hinzu, deren Galaxie im klaren Himmel als funkelnder Fleck zu sehen ist. Wer aufmerksam hinschaut, erkennt so die ersten Vorboten des kühleren Himmels, während die zirkumpolaren Sterne, die uns das ganze Jahr begleiten, weiterhin hoch über uns wachen.
Der Septemberhimmel lädt dazu ein, den Übergang der Jahreszeiten im Sternenzelt zu erleben – von den letzten Sommergrüßen des Sommerdreiecks bis zu den ersten herbstlichen Sternbildern im Osten.
Saturn übernimmt in diesem Monat die Hauptrolle am Nachthimmel. Im Sternbild Wassermann leuchtet er die ganze Nacht hindurch, besonders hell um seine Opposition am 21. September. Schon im Fernglas zeigt er sich als kleine, abgeflachte Scheibe mit seinen charakteristischen Ringen. In der Mythologie gilt Saturn als Gott der Zeit und des Ackerbaus – eine passende Verbindung zum beginnenden Herbst, in dem die Ernte eingebracht wird. Sein ruhiges, gelbliches Licht erinnert daran, dass Himmelszyklen und irdische Jahreszeiten untrennbar miteinander verbunden sind.
Gegen Mitternacht tritt auch Jupiter im Osten auf, überstrahlt dort alle Sterne und begleitet die Beobachter bis in die frühen Morgenstunden. Kurz darauf erscheint die strahlend weiße Venus, die als Morgenstern über dem östlichen Horizont den neuen Tag ankündigt.
Am 7. September erreicht der Mond seine volle Pracht – und bietet ein besonderes Schauspiel: eine totale Mondfinsternis. Ab 19:30 Uhr wird er vollständig vom Erdschatten bedeckt, erreicht um 20:11 Uhr seinen Höhepunkt und tritt um 20:53 Uhr wieder aus dem Schatten heraus. Dabei steht der Mond nur etwa 4,5 Grad über dem Ostsüdost-Horizont, weshalb eine freie Sicht und ein flacher Horizont nötig sind, um das Ereignis gut beobachten zu können. In dieser Phase erscheint er in einem tiefen, rötlichen Licht – ein sogenannter „Blutmond“.
Danach wandelt sich sein Anblick weiter: Zum letzten Viertel am 14. September zeigt er sich als schmale Sichel, ein stiller Bogen am Abendhimmel. Am 21. September, zum Neumond, verschwindet er vollständig und öffnet den Blick auf einen ungestörten Sternenhimmel – funkelnd und klar, ein Geschenk für alle, die seine Weite zu schätzen wissen. Schließlich wächst er bis zum 30. September wieder zum ersten Viertel heran und erscheint als helle Sichel über dem Horizont, die die beginnende Herbstnacht erhellt.
Jede Phase des Mondes erzählt von der beständigen Reise unseres Begleiters: vom tiefroten Glanz der Finsternis bis zur zarten Morgensichel, die den Tagesanbruch einleitet – ein ewiger Tanz zwischen Licht und Dunkelheit.