Aktuelle Himmelsereignisse
Weiße Nächte in Bernau bei Berlin – Ein Hauch von Magie in der Sommerdämmerung
Keine Beobachtungen vom 13. Juni bis 23. August 2025
Wenn der Sommer seinen Höhepunkt erreicht und die Sonne sich nur zögerlich vom Himmel verabschiedet, erleben wir auch in Bernau bei Berlin eine besondere Zeit: Die sogenannten Weißen Nächte.
Zwar liegt Bernau nicht so weit im Norden wie Tromsø oder Reykjavik, wo die Nächte fast taghell bleiben – und doch spüren wir hier, nur wenige Kilometer nördlich von Berlin, einen kleinen Zauber dieser nördlichen Lichtnächte.
Was sind Weiße Nächte? In den Wochen um die Sommersonnenwende (ca. 21. Juni) geht die Sonne in unseren Breiten sehr spät unter – oft erst gegen 22 Uhr – und die Nacht wird nie richtig dunkel. Stattdessen bleibt der Himmel bis weit nach Mitternacht in ein weiches Dämmerlicht getaucht: ein bläuliches Schimmern, das an ferne Nordlichter erinnert. Das liegt daran, dass die Sonne nur knapp unter dem Horizont steht – und ihre Strahlen noch die oberen Luftschichten erreichen.
Warum beeinträchtigen Weiße Nächte die Sternbeobachtung? Gerade für Astronomie begeisterte sind diese Nächte eine Herausforderung, da es nicht richtig dunkel wird, sind viele Himmelsobjekte – wie Galaxien, Sternhaufen oder schwache Nebel – kaum oder gar nicht sichtbar. Selbst hellere Sterne treten nur schwach hervor, weil der Himmelshintergrund durch das Restlicht aufgehellt bleibt. Ohne die tiefe Dunkelheit der Nacht bleibt der Blick in die Tiefe des Alls verwehrt.
Aus diesem Grund legt die Sternwarte Bernau jedes Jahr eine Sommerpause während der Weißen Nächte ein.
2025 bleibt die Sternwarte vom 13. Juni bis 23. August geschlossen. In dieser Zeit sind keine Beobachtungsabende möglich,
da die Bedingungen für sinnvolle astronomische Beobachtungen schlicht nicht gegeben sind. Wer in diesen Nächten durch Bernau schlendert – vielleicht entlang der Stadtmauer, durch den Stadtpark oder durch die umliegenden Felder – merkt schnell: Die Stimmung ist anders. Still, aber lebendig. Geheimnisvoll, aber friedlich. Es ist eine Zeit für späte Gespräche im Freien, für laue Nächte auf dem Balkon oder für einen Moment des Innehaltens zwischen Tag und Traum. Auch wenn wir keine Mitternachtssonne erleben, erinnern uns diese hellen Nächte daran, wie nah wir dem Norden eigentlich sind – und wie kostbar jeder Sommertag sein kann. Vielleicht ist es also an der Zeit, sich bewusst eine dieser Nächte zu gönnen. Ohne Bildschirm, ohne Uhr – einfach draußen, in Bernau, unter dem leuchtenden Himmel.
Viele Grüße Euer Sternwarten Team
Der abendliche Sternhimmel von Januar bis Dezember (Animation)
(Maus over zeigt aktuellen Monat)













Der abendliche Sternenhimmel im Juli 2025
Nachdem die Sonne im Vormonat ihre höchste Mittagshöhe erreicht hatte, nimmt nun die Länge der täglichen Sonnenscheindauer langsam ab. Ebenso wie die Planeten werden auch die hellsten Sterne schon in der späten Abenddämmerung zu sehen sein.
Halbhoch über dem Westhorizont wird, einsam, aber souverän, der orangerote Arktur aufleuchten. Er ist der Hauptstern im Bootes, der zu den Frühjahrssternbildern gehört, die sich jedoch in den nächsten Wochen vom Abendhimmel verabschieden.
Wenn wir uns nach Südosten wenden und den Blick großzügig nach oben schweifen lassen, erkennen wir ein großes markantes Dreieck. Unweit des Zenits leuchtet Wega im Sternbild Leier zu uns herab. Wie Arktur gehört sie zu den hellsten Sternen des irdischen Nachthimmels. Blicken wir nach links, stoßen wir auf Deneb, den Hauptstern im Schwan, der mitunter auch als „Kreuz des Nordens“ bezeichnet wird. Altair im Adler vollendet als untere Spitze das Sommerdreieck, das in den kommenden Monaten eine vertraute Orientierungshilfe darstellt.
Tief im Süden ist Antares zu sehen, der Hauptstern des Tierkreissternbildes Skorpion. Antares ist ein sogenannter Roter Riese. Stünde unsere Sonne in seinem Mittelpunkt, läge ihre Umlaufbahn noch innerhalb der Antareskugel, denn der Durchmesser von Antares beträgt rund 970 Millionen Kilometer. Auch unsere Sonne wird sich zu ihrem Ende zum roten Riesen aufblähen. Allerdings vergehen bis dahin noch fast 5 Milliarden Jahre.
Am 3. Juli um 21:54 Uhr MESZ erreicht die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer Umlaufbahn, das sogenannte Aphel. Dennoch erleben wir Sommer, da die Wärme der Sonne uns über viele Stunden hinweg erreicht und der Sonnenstand einen viel größeren Bogen beschreibt als im Winter. Diese Unterschiede werden durch die geneigte Erdachse verursacht.
Unser Erdtrabant ist bereits Anfang des Monats mit Einbruch der Dämmerung zu beobachten und verweilt von Tag zu Tag länger am nächtlichen Firmament. Zum Vollmond, dem Heumond, am 10. Juli, steigt er erst gegen 22:00 Uhr über den Horizont und bleibt den Rest der Nacht sehr gut sichtbar. Im weiteren Verlauf des abnehmenden Viertels muss man zur Beobachtung immer später zum Himmel blicken, oder alternativ die frühen Morgenstunden nutzen. Erst nach dem Neumond am 24. Juli wird sich die zunehmende, schmale Sichel gegen Monatsende wieder am frühen Abend zeigen und mit sanftem Schein erstrahlen.
Venus, unsere strahlende Nachbarin, erhellt als leuchtender Morgenstern den Himmel vor Sonnenaufgang. Mars verabschiedet sich langsam vom Abendhimmel und ist nur noch in der ersten Monatshälfte tief im Westen zu sehen. Jupiter kehrt zurück und taucht Ende des Monats am östlichen Morgenhimmel auf – ein majestätischer Anblick. Saturn erhebt sich ab Mitternacht über den Horizont und bleibt in der zweiten Nachthälfte wunderbar zu beobachten.